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MIRO auf der AgrarImpuls

30.04.2025
Pillnitz

Zukunft Obstbau – Effizienz durch Automation & Autonome Systeme

Am 30.04.2025 hat sich in Pillnitz Das Anwendungsfeld Farmmanagement präsentiert.

Im Rahmen des Projekts MIRO wurden verschiedene Farm-Management-Informationssysteme (FMIS) auf ihre Praxistauglichkeit im Obstbau getestet. Ziel dieser Erprobungen ist es, Obstbaubetrieben eine risikoarme Möglichkeit zu bieten, ein digitale Systeme kennenzulernen und deren Nutzen im Betriebsalltag zu bewerten. Benjamin Striller gab zunächst einen Überblick über die Entstehung und Organisation der FMIS-Erprobungen. Zunächst erklärte sich das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) bereit, stellvertretend für den Obstbauverband Sachsen und Sachsen-Anhalt ein FMIS zu testen. Später kam der Obsthof Schwitzky als weiterer Praxispartner hinzu. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden verschiedene FMIS am Markt gesichtet, bewertet und schließlich anhand der Anforderungen der Praxispartner ausgewählt.

Christian Kröling berichtete über die Nutzung und Weiterentwicklung des FMIS eOrchard, das ursprünglich für den Weinbau entwickelt wurde. In der aktuellen Testphase wird es vom LfULG im Obstbau eingesetzt. Dabei zeigte sich: Die Anpassung an die spezifischen Anforderungen der Apfelproduktion ist aufwendig. Besonders herausfordernd ist die enge Zusammenarbeit mit den Entwicklern, da diesen oft der direkte Bezug zu den Arbeitsabläufen im Obstbau fehlt. An der Weiterentwicklung beteiligt sind neben dem LfULG auch die TU Dresden (MIRO), das Institut für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik (IVV) sowie das slowenische Unternehmen ELMIBIT, das hinter eOrchard steht.

Farmable im Praxiseinsatz

Elisabeth Schwitzky vom Obsthof Schwitzky testet derzeit das FMIS Farmable. Sie begrüßt die Möglichkeit, neue digitale Werkzeuge im Rahmen des Projekts kennenzulernen. Auch wenn die Testphase noch kurz ist, fällt ihr erstes Fazit positiv aus: Besonders überzeugt hat sie die konsequente Ausrichtung auf die mobile Nutzung – alle Funktionen sind über das Smartphone verfügbar. Ein weiterer Pluspunkt: Die Nutzerin kann selbst entscheiden, wie detailliert sie ihre Flächen und Bäume erfasst – vom gesamten Schlag über einzelne Baumreihen bis hin zur Einzelbaumbetrachtung. Diese Flexibilität bewertet sie als besonders praxisnah. Ein umfassenderes Fazit will sie nach längerer Nutzung ziehen.

Digitale Dokumentation von Pflanzenschutzmaßnahmen – bereit für die Zukunft?

Ein zentrales Thema war die Frage, ob die getesteten FMIS die kommenden gesetzlichen Anforderungen zur digitalen Dokumentation von Pflanzenschutzmaßnahmen erfüllen. Zwar bieten die Systeme entsprechende Funktionen an, doch herrscht aktuell noch Unsicherheit darüber, welche Form der Dokumentation künftig genau gefordert sein wird.

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